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19. Oktober 2016

Am 19. Oktober erscheint das neue Buch über Thomas Mann

„Ein Werk“, so hat Thomas Mann 1942 bekannt, „muß lange Wurzeln haben in meinem Leben, geheime Verbindungen müssen laufen von ihm zu frühesten Kindheitsträumen“ – zu Sehnsüchten und zu Alpträumen gleichermaßen. Von solchen geheimen Verbindungen, handelt dieses Buch, von Thomas Manns Lübecker Schutzgeistern und Dämonen.
Immer wieder wird, wenn es um Thomas Manns Verhältnis zu seinem Herkunftsort geht, an die Rede über Lübeck als geistige Lebensform erinnert: ein Bekenntnis zur Stadt der Buddenbrooks. Doch von Beginn an
ist Thomas Manns Vaterstadt auch erfüllt von Dämonen. „Es hockt in ihren gotischen Winkeln und schleicht durch ihre Giebelgassen etwas Spukhaftes, allzu Altes“, schreibt er an seinen Bruder Heinrich; auch aus
diesem „nicht ganz geheuren Stadtspuk“ aber leite sich sein Künstlertum ab. So lassen sich bei genauer Lektüre schon in Buddenbrooks die Gespenster erkennen, die eine geordnete Bürgerwelt ins Zwielicht rücken und die noch Jahrzehnte später, im Doktor Faustus, schauerlich wiederkehren werden.