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20. Dezember 2013

Klangraum – Erzählungen aus Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein ist seit Jahrhunderten ein Grenzland der Sprachen und Kulturen. Bis heute ist dieser Umstand allzu oft nur als Grund gewaltsamer Konflikte wahrgenommen worden, und man hat ihn, von unterschiedlichen Seiten aus und auf unterschiedliche Weisen, beseitigen und überwinden wollen. Aus dem Blick geraten sind dabei immer wieder die einzigartigen Chancen, die sich gerade aus der Vielstimmigkeit dieser Kulturen ergeben – vor allem ihre produktive Kraft für Kunst und Literatur. Dabei geht es nicht allein um die Unterschiede zwischen deutscher und dänischer Sprache und Literatur, sondern auch um das manchmal spannungsvolle Verhältnis zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch, um die dänische Hochsprache und die Dialekte des „Sønderjysk“ und, nicht zu vergessen, um das Friesische. Das von der Kunststiftung HSH Nordbank geförderte und von Heinrich Detering betreute Projekt Landessprachen: Literatur in Schleswig und Holstein soll eine neue Vorstellung vom Reichtum geben, den diese Vielfalt für die Literatur bedeutet hat – vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart.

Bereits im vergangenen Jahr erschien die vier Jahrhunderte umfassende Lyrikanthologie „Stimmenvielfalt“, herausgegeben von Peter Nicolaisen, im Wachholtz Verlag, Neumünster. Ihr folgte in diesem Herbst die Erzähleranthologie „Klangraum“, die gleichfalls die Vielstimmigkeit des Landes hörbar macht und Texte auf Deutsch und Dänisch, im Mönchslatein des Mittelalters und auf Niederdeutsch und Friesisch vorstellt. „Klangraum“ legt dabei Zeugnis ab sowohl für die Gemeinsamkeiten als auch für kulturelle und politische Differenzen. Vor allem aber zeigt die Sammlung die Mannigfaltigkeit in der schleswig-holsteinischen Landschaft, Geschichte und Literatur.

Dieser große Band wurde Ende November im Kieler Landeshaus erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Informationen des Wachholtz Verlags finden Sie hier.